Es war ein herrlicher Frühlingsmorgen und die Sonne machte Babett der kleinen Schnecke einfach Lust auf einen schönen Morgenspaziergang. Es war ihr erster großer Ausflug zusammen mit der ganzen Familie. Als Babett plötzlich ein ganz köstlicher Geruch in die Nase stieg, war die Neugierde so groß, dass sie sich gleich auf den Weg machte, um der Spur dieses herrlichen Duftes zu folgen. Die Erde war so schön feucht und Babett fühlte sich schneckenwohl.

Von einem Ast aus hatte sie schließlich eine wunderschöne Aussicht. Sie musste wohl schon bald da sein, denn dieser köstliche Geruch war ganz intensiv. Nach einer weiteren Stunde Schleimspur-Ziehen stand sie dann endlich ganz erschöpft vor einem ziemlich langen Stengel, der weit über die anderen Pflanzen in den Himmel hinaufragte.

Als sie nach oben blickte, bemerkte sie die saftigen grünen, herzförmigen Blätter, die weiter oben aus dem Stengel wuchsen. “Lecker”, dachte Babett und schob sich Zentimeter für Zentimeter nach oben. Endlich angekommen belohnte sie der erste Bissen dieses saftigen Grüns für all ihre Anstrengungen. Ein unbeschreiblicher Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus. Ein wenig scharf, aber würzig und saftig, einfach himmlisch. So etwas Leckeres hatte Babett noch nie zwischen ihren Backen.

Und während Babett so vor sich hinschlemmte, bemerkte sie plötzlich, dass sie nicht allein war. Babett fragte die Raupe, die es sich ebenfalls schmecken ließ: „Hallo, wer bist denn Du? Bist Du auch allein unterwegs? Und was ist das hier, was so gut schmeckt? So viele Fragen auf einmal? Die Raupe erwiderte kauend: “Also ich bin die Raupe Frieda und ich bin schon fast erwachsen. Meine Mama ist davongeflogen und so muss ich mich allein durchschlagen; ich fress mich halt so durch. Dieses köstliche Grün hier, heißt Knoblauchsrauke.

Sie wächst vor allem im Frühling am Waldrand, wo es schattig ist. Diese Pflanze wird bis zu einem Meter groß und ist eine wichtige Nahrung für uns Falterraupen. Die Menschen verwenden die Knauke, wie ich sie nenne, gerne für Salate, weil es einen leichten Knoblauchgeschmack hat. Und das finden auch die Menschen toll. “Außerdem ist sie eine tolle Heilpflanze, weil sie reinigt und hilft, damit Wunden schneller heilen. Ab März findet man die Blätter und ab April blüht das Kraut weiß.”

Was diese Raupe nicht alles wußte, Babett war beeindruckt. Sie musste jetzt dringend nachdenken. Ihr Entschluss stand fest: Sie wollte sich auf die Suche nach anderen interessanten Pflanzen machen. Sie verabschiedete sich herzlichst von der Raupe und wünschte ihr noch einen schönen Tag. Also heute, das war ein wahnsinnig spannender, aber auch anstrengender Tag. Babett beschloss, sich erstmal in ihr Haus zurückzuziehen, um eine Mütze Schlaf zu nehmen. Morgen war schließlich auch noch ein Tag…

Welche Pflanzen Babett auf ihren Ausflügen schließlich noch entdeckte und was sie dabei sonst noch so alles erlebte, das erfahrt ihr in der nächsten Geschichte.