Mein Experiment, nämlich einen gemeinsamen Koch-Abend zum Thema “Bärlauch” zu organisieren, war geglückt. Ehrlich gesagt, war ich schon ziemlich nervös, ob das alles so klappen würde, wie ich mir das vorgestellt hatte. Schließlich stand mir keine gut organisierte Küche zur Verfügung, sondern nur mein Begegnungsraum, den ich kurzerhand in eine Küche mit zwei transportablen Herdplatten verwandelte.

Die Rezepte hatte ich zwar alle schon mal ausprobiert, aber würde das dann auch alles an diesem Abend so klappen? Nachdem meine Gäste aber dann gegen Mitternacht offenbar satt und frohgelaunt, mit dem Versprechen, wiederzukommen, nach Hause gingen, wusste ich, es war alles bestens gelaufen.

Der Abend begann in fröhlicher Vorstellrunde mit einem Waldmeister-Cocktail. Als Menü hatte ich mir eine leckere Bärlauchschaumsuppe, einen bunten Wildkräutersalat mit Ziegenkäse-Bärlauch-Bällchen, dann Bärlauchplätzchen in Gorgonzola-Soße und als krönenden Abschluss einen Waldmeister-Traum mit kandierten Veilchen überlegt.

Bekanntlich muss ein Chef nur gut deligieren können, um selbst möglichst wenig Arbeit zu haben. Nach diesem Motto hab ich dann auch erst mal die Arbeiten entsprechend verteilt. Zwei kümmerten sich zunächst um´s Dessert, das noch abkühlen musste. Die nächsten zwei Köchinnen versuchten aus dem etwas zu weichem Ziegenkäse Bällchen zu formen, die dann letztendlich mehr nach Eiern aussahen, als nach Bällchen. Aber egal, Hauptsache es machte Spaß. Ab damit in den Kühlschrank.

Blümchen im Salat

Für den Salat hatte ich tagsüber schon fleißig Knoblauchsrauke, Löwenzahn, Scharbockskraut, Gänseblümchen, Schlüsselblumenblüten und Gundermann gesammelt. Etwas ungläubig schauten manche da schon drein. Doch jetzt ging´s erst mal eifrig ans Bärlauch-Schnippeln, denn davon brauchten wir jede Menge für unsere Bärlauch-Spezialitäten. Zwischen Abwiegen, Rühren, Kneten und Brutzeln durfte meine Giersch-Bowle ausprobiert werden.

Meine eigens aus Augsburg angereisten Koch-Gäste kümmerten sich hingebungsvoll um die Bärlauch-Plätzchen, die mit viel Handarbeit geknetet und in Rollen geformt schließlich zahlreich in der Pfanne ausgebacken wurden.

Nachdem die einzelnen Menügerichte dann endlich fertig waren und allen bereits der Appetit anzusehen war, wurde eiligst der Tisch gemeinsam mit viel Liebe zum Detail gedeckt. Es war ein herrlicher Anblick. Die Kerzen wurden angezündet, das Licht gelöscht und dann ließen wir uns jeden einzelnen Gang, nachdem Tom die einzelnen Gerichte bildlich festgehalten hatte, schmecken. Und das schmeckte nach der langen Wartezeit wirklich!!!

Dass nicht ein Krümel übrig blieb, war wohl des beste Zeichen dafür, dass es allen geschmeckt hat. Ein wirklich gelungener Abend, den wir bestimmt wiederholen werden! Und gäbe es einen besseren Beweis dafür, dass der Umgang mit Kräutern einen grünen Daumen verleiht, als dieses Foto? 😉